Petschaft "Gannal"

Beschreibung

Petschaft mit dunkelbraunem, gedrechseltem Griff und dem Stempelelement aus Messing mit der Stempel-Gravur, mittig: "PROCÉDE / GANNAL / LE DE POYET / Á ROANNE", Umschrift: "PAR BREUET D'INVENTION EMBAUMENT". Es handelt sich um eine Petschaft, die Bestandteil eines Einbalsamierungssets gewesen sein könnte, ähnlich wie es sich unter der Inv.Nr. AltM 2023/1 (M1996/18) im Bestand des Sepulkralmuseums befindet. In diesem Exemplar befindet sich ebenfalls eine solche Petschaft (andere Formung); der französische Offizier, Chemiker und Pharmazeut Jean Nicolas Gannal (1791-1852) schuf 1835-1838 eine neue/weitere Methode zur Konservierung Verstorbener. Sie sah das Einspritzen von schwefelsaurer Tonerde oder Aluminiumchlorid in das Gefäßsystem vor. Nach der Gannalschen Methode sollen u.a. die Leichname des Bürgerkönigs Louis Philippe (1773-1850) und des Adjutanten Napoleons, A.F.L. V. de Marmont (1774-1852), konserviert worden sein. Gannals Konservierungstechnik wurde durch einen Schüler auch in den USA bekannt und verbreitet. Sie kam insbesondere während des Sezessionskrieges bei der Einbalsamierung gefallener Soldaten zur Anwendung.

Material & Technik
Holz, Messing; Drechselarbeit; Gravur
Abmessung & Dimension
13 cm (L); 4,3 cm (max. Dm)