Verzierter Wanderstab eines französischen Kriegsgefangenen

Beschreibung

Der aus einem geraden Ast oder Trieb geschnitzte Spazierstock wurde von dem französischen Kriegsgefangenen Léon Florentin im Sommer 1940 hergestellt. Der konisch zulaufendende Stab knüpft an das Vorbild der Caduceus - des geflügelten Hermes- bzw. Merkurstabes an. Allerdings beschränkt sich die Schnitzerei auf die beiden Schlangen, die sich gegenläufig von der Stockspitze aus um den Stab schlingen. Dreimal überkreuzen sich die schmalen Schlangenleiber und bilden so Felder, die mit Inschriften gefüllt sind: Zwischen den parallel liegenden Köpfen unterhalb des Knaufes: P.G. 17.6.40 bzw. "SOUVENIR DE", darunter "SAINT" bzw. "FLORENTIN LAON". An dem Schwanzende einer Schlange ist eine Glocke dargestellt, von unten rankt sich ein Efeu in das untere unbeschriftete Feld. Der längliche Knauf des Stockes ist vom Schaft durch einen Wulst getrennt und oben halbkugelförmig gerundet. Mittig verläuft eine umlaufende Rille, der untere Bereich ist durch einen Kranz von Palmblättern verziert. Durch eine Bohrung am unteren Ende des Knaufes ist als Halteschlaufe ein braunes Lederband gezogen. Teile der Schnitzerei sind durch Brandtechnik zusätzlich verziert (Schlangenleiber, Höhen der Schrift, Palmblätter und Rille).

Material & Technik
Holz (Hasel); Leder / geschnitzt, gebohrt, Brandmalerei
Abmessung & Dimension
Länge: 81,8 cm, Breite: 5 cm, Durchmesser: 4,7 cm