Grafik "Das Hochkreuz bei Bonn"
Beschreibung
Stahlstich von Johann Richter nach einer Vorlage von Ludwig Lange (1808-1868), erschienen als Blatt 26 in dem Werk: "Original-Ansichten von Deutschland nach der Natur aufgenommen von Ludwig Lange u.a." , Band IV, Darmstadt 1846. Der Stich zeigt das Wegekreuz an der Godesberger Allee bei Bonn nach seiner Wiederherstellung 1859, die nach Plänen des Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner (1802-1861) und der Umsetzung durch Baumeister Dietrich durchgeführt worden war. Im Hintergrund ist der Godesberg mit der Ruine der Godesburg zu erkennen. Das Kreuz in gotischem Stil besteht aus einem quadratischen Grundriss, auf dem ein vierseitiger Pfeiler mit Fialspitze und profilierten Ecken steht. Die Seiten sind mit Figurennischen versehen, die einen Dreipassabschluß haben und in denen Christus und Johannes der Täufer als vollplastische Figuren stehen. Darüber befinden sich Wimperge, die von Fialen gefaßt, mit Krabben besetzt und von Kreuzblumen bekrönt sind. In den Nischen sind Reliefs der vier Evangelisten und musizierender Engel abgebilet. Das ursprüngliche Kreuz an der Spitze der Stele wurde bei der Erneuerung durch eine gotische Kreuzblume ersetzt. Das Original des restaurierten Wegekreuzes wurde 1981 im Foyer des Landesmuseums in Bonn aufgestellt, an den alten Standort kam eine Kopie. Über die Entstehung des Kreuzes gibt es vier verschieden Sagen, die alle seine Errichtung als Buße für einen Totschlag erklären, und eine fünfte, in der das Kreuz als Bann für einen magischen Ort errichtet wurde. Seine Entstehungszeit wird zwischen 1332 und 1363 angenommen.