Grafik "König Wilhelm von Württemberg"
Beschreibung
Holzstich nach einer Vorlage von Baum aus der Zeitung "Ueber Land und Meer. Allgemeine Illustrirte Zeitung", Jg. 6, Bd. 12, Juli 1864, Nr. 42, S. 665. Der Stich stammt aus der Xylografischen Anstalt von Eduard Hallberger. Der gleichnamige Artikel auf S. 662-663 enthält Nachruf und Lebenslauf von Wilhelm Friedrich Karl (1781-1864), zwischen 1816 und 1864 als Wilhelm I. König von Württemberg. Auf S. 661 wird die Aufbahrung seiner Leiche im Stuttgarter Residenzschloß abgebildet. Die Grafik zeigt im oberen Teil ein Portrait des Königs, das seitenverkehrt nach einer Fotografie angefertigt worden sein soll, wie der Untertitel verlautet, das jedoch auch an das Gemälde von Joseph Karl Stieler aus dem Jahr 1822 erinnert. Der König trägt Uniform und drei Ordenszeichen auf der rechten Brustseite, darunter ein Großkreuz mit Schulterband und den von ihm 1806 gestifteten Friedrichs-Orden. Das Portait ist in einem schlichten Holzrahmen abgebildet, der am oberen Rand das württembergische Königswappen mit dem Leitspruch "furchtlos und treu" trägt. Ein herrschaftlicher Hermelinmantel ist über den Rahmen drapiert, dessen unterer Rand von Lorbeerzweigen eingefaßt ist. Sie sind Symbole der Macht, der Ehre und des Ruhmes. Unterhalb des Rahmens ist in einer antikisierten Kulisse ein mit Girlanden und der Königskrone geschmückter Sarkophag zu sehen, an dem eine allegorische Frauengestalt einen Kranz niederlegt. Sie wird von einem Putto mit Nachschub an Kränzen versorgt. Ein zweiter Putto sitzt mit der gesenkten Fackel des erloschenen Lebenslichtes bekümmert am Rand der Stufen, die zu Sarkophag führen, ein dritter Putto beugt sich über den Sarkophag und hält ein Spruchband mit dem Namen des Königs in die Höhe. Diese schmückende Grafik ist auch für andere Todesanzeigen wichtiger Personen in der Zeitung verwendet worden, so zum Beispiel für die Todesmeldung für Maximilian II. Joseph von Bayern (1811-1864) im März 1864, so dass lediglich bestimmte Elemente wie Bild, Wappen und der Name im Schriftband ausgetauscht werden mussten. (siehe GS 1979/235).