Grafik "Speculum Im[m]ortaliatis / In Damnatione"

Beschreibung

Kupferstich aus dem Verlag von Johann Martin Will (1726-1806), der die Bibelstelle Lukas 16, 22 interpretiert und vermutlich aus einem Andachts- oder Erbauungsbuch stammt. Die Grafik stellt eine Text- und Bildsynthese dar, die die biblischen Texte erschließen und versinnbildlichen soll. Der reiche Mann, der dem armen Lazarus nicht helfen wollte, wird nach seinem Tod von Satan in die Hölle verschleppt. Abraham, auf einer Wolke stehend und mit den Worten "Speculum Im[m]ortaliatis" ("der Spiegel der Unsterblichkeit") überschrieben, weist selbst den Weg dorthin. Am unteren Blattrand ist der Reiche nur noch ein Skelett, von einem feuerspeienden Höllenhund und einem geflügelten Teufel bewacht. Sein Untertitel lautet folgerichtig: "In Damnatione" ("In der Verdammung"). Die Tischplatte, die die Ebene dazwischen und damit die Verbindung zur Welt darstellt, trägt die Inschrift "mors imporium" ("der Tod der Bösen") und ist mit den vergänglichen Schätzen des reichen Mannes belegt: Beutel und Kisten mit Münzen, Geschirr, Würfel und Spielkarten, doch in ihrer Mitte thront ein Schädel mit der Dornenkrone Christi als mahnende Erinnerung an die wahren Aufgaben der Menschen. Ein Schriftband am unteren Rand der Hölle gibt den Hinweis auf die Quelle: "mortuis est dives epulo, et sepultus est in inferno. Luc. 16" ("Der reiche Mann starb und wurde in der Hölle begraben").

Material & Technik
Papier / Kupferstich
Abmessung & Dimension
16,1 x 9,6 cm