Grafik "Tombeau de Madame Langhans" und Text "Description du Fameux Tombeau de Madame Langhans"
Beschreibung
Die Radierung von Christoph von Mechel (1737-1817) zeigt das berühmte Grabmal von Maria Magdalena Langhans (1713-1751) in Hindelbank im Schweizer Kanton Bern, das der Rokoko-Bildhauer Johann August Nahl d. Ältere (1710-1781) anlässlich des Todes der Pfarrfrau im Kindbett geschaffen hat. Die in den Boden eingelassene Grabplatte, die mit den Wappen der Familie und Schädeln versehen ist, bricht in drei Teile auf, ein Zeichen für die Wiederauferstehung. Im Riss ist die Verstorbene zu sehen, in ein dünnes Tuch gehüllt und mit offenen Augen, den Blick nach oben gerichtet. Auf Höhe ihres Bauches liegt ihr neugeborenes Kind, das die Arme über die Platte in die Höhe reckt. Der Junge war lebend geboren, verstarb aber nach kurzer Zeit. Das Grabmal, aus einem einzigen Stein gehauen, gilt als Signalwerk für den Übergang vom Hochbarock zur Aufklärung. Der Körper der Toten wird unverändert in ihrer Jugend dargestellt und symbolisiert damit, dem Zeitgeist entsprechend, eine „persönliche Widerauferstehung“, da sie als Mensch in ihrer Einmaligkeit und Würde abgebildet ist. Der getrennt vorliegende Text "Description du fameux tombeau de Madam Langhans,…" gibt die Grabinschrift wieder, die in der Grafik nicht abgebildet ist und beschreibt das Grabmal. Der Text ist in französischer und teilweise in deutscher Sprache verfasst.