Grafik "Grabmal mit Bronzeschild von Paul Stotz in Stuttgart"
Beschreibung
Grafik aus der Zeitung "Gewerbehalle. Organ für den Fortschritt in allen Zweigen der Kunst-Industrie", Jg. 20, Heft 2, 1882, Tafel 12. Die Zeitung, ursprünglich von dem Architekten Wilhelm Bäumer und dem Maler Julius Schnorr von Carolsfeld betreut, war im Verlag J. Engelhorn, Stuttgart, ab 1863 einmal monatlich erschienen. Ab 1881 war die Zeitung von den Architekten Ludwig Eisenlohr (1851-1931) und Carl Weigle (1849-1931/32) redigiert worden. Die drei Abbildungen zeigen eine Grabmalentwurf von Paul Stotz (1850-1899) mit Bronzener Inschriftenplatte, die dieser als Werbung für seine kunstgewerbliche Eisengießerei 1881 auf der Gewerbeausstellung in Stuttgart präsentiert hatte. Ob das Grabmal aus Stein damals mit zur Präsentation gehörte oder nachträglich für die Abbildung in der Zeitung hinzugefügt wurde, ist nicht klar. Die Stele mit Ädikulaartigem Aufbau und zwei flankierenden Kerzenhaltern ist in Seit- und Frontalperspektive abgebildet, die Bronzetafel wird im Detail gezeigt. Sie befindet sich am Grabmal in der Position, in der bei einer Ädikula eine Statue stehen würde. Das ovale Inschriftenfeld, das hier werbewirksam den Namen "Familie Stotz" trägt, wird von zwei allegorischen Frauenfiguren flankiert, links mit Palmwedel als Symbol für den Sieg über den Tod und für das ewige Leben, rechts mit Anker, dem Symbol für die Hoffnung und Beständigkeit. Ein Efeukranz mit zwei Palmwedeln steht zwischen den Figuren, auch er verweist auf das ewige Leben und die ewige Treue. Der geflügelte Engelskopf wird von einem verzierten Kreuz überragt, das vor einem Giebel mit Muschelornament angebracht ist. Der Sockel, auf dem das Schild steht, weist an seinen Konsolen ebenfalls zwei Muscheln auf, das Auferstehungssymbol der christlichen Kunst. Zwischen ihnen spannt ein Bukranion mit gedrehtem Gehörn. Das Blatt ist unten mittig ligiert signiert: "CRieß" und daneben mit dem Eignerstempel der Schweizer "Eidgen[össischen] Polytechnischen Bibliothek" der ETH Zürich versehen.