Grafik 'Grabmal für Titus Livius'

Beschreibung

Kupferstich von Tobias Fendt (um 1520/30-1576) nach einer Vorlage von Seyfried Rybisch (1530-1584), der erstmals 1574 in seinem Werk „Monumenta Sepulcrorum“ erschienen ist. Die Grafik wurde 1638 und 1671 erneut in dem Werk „Monumenta illustrium virorum et elogia“ von Marcus Zuerius Boxhorn (1602-1653) veröffentlicht. Im 14. Jahrhundert wurde im Kloster Santa Giustina in Padua eine römische Grabinschrift für einen "Titus Livius Halys" entdeckt und fälschlicherweise als Grabmal des römischen Geschichtsschreibers Titus Livius (um 59 v. Chr.-um 17. n. Chr.) gedeutet. Der Historiker und Philosoph hatte mit seinem Hauptwerk eine der wichtigsten Quellen für die Frühgeschichte des Römischen Reiches geliefert. Über sein Leben ist wenig bekannt, sein Sterbeort und Todesjahr sind unbekannt. 1547 wurde der Bildhauer Agostino Zoppo (um 1520-1572) mit dem Entwurf für ein Grabmal des Historikers beauftragt und dieses im Palazzo della Ragione in Padua errichtet. Der dreiteilige Aufbau enthält im oberen Teil eine Portraitrelief des Historikers und Philiosophen, die Grafik zeigt jedoch eine andere Version als das Original. Im Teil darunter ist eine Inschriftentafel eingesetzt, gesäumt von zwei Statuen inmitten je eines Säulenpaares. Ein Fries mit der römischen Löwin und zwei menschlichen Liegefiguren bildet den Übergang zum dritten Teil, dem Sockel, der neben einer Inschriftentafel zwei Wappen enthält. Die Beschriftung "Patauii" unterhalb der Grafik ist die lateinische Schreibweise der Stadt Padua, dem Geburtsort von Livius.

Material & Technik
Papier / Original Kupferstich
Abmessung & Dimension
ca. 35 x 21 cm