Sankt Martin auf springendem Pferd
Beschreibung
Die kleine Holzschnitzerei zeigt den heiligen Martin von Tours (316-397) auf seinem Pferd, das zum Sprung ansetzt. Er trägt eine einfache Rüstung mit Mantel, Stiefeln und einen Helm mit großem Federschmuck. Mit dem Schwert in der rechten Hand ist er im Begriff seinen Mantel zu zerschneiden, den er mit der Linken festhält. Der Legende nach hat der Reitersoldat am Stadttor von Amiens seinen Mantels mit einem Armen geteilt. Dieser Akt der Barmherzigkeit ist das zentrale Motiv dieser Skulptur und dient der Andacht und als Mahnung, selbst barmherzig zu handeln. Ein Dübel im nach vorne hin ausladenden Sockelbereich deutet darauf hin, dass auch der Bettler dargestellt war, heute aber verloren gegangen ist. Die Stütze unter dem Pferd ist eine spätere Ergänzung. Der spätere Bischof von Tours wird in Mainz als Patron von Stadt und Dom verehrt, weswegen Martinstatuen im gesamten Bistum häufig anzutreffen sind. Daher wäre es denkbar, auch diese Arbeit aus Nadelholz dem Mainzer Gebiet zuzuordnen.