Englisches Räuchergefäß
Beschreibung
Das braune Räuchergefäß aus Steingut mit goldenen Akzenten besteht aus drei Delfinen, die ihre Köpfe auf einen geschwungenen, dreieckigen Sockel stützen und eine kleine Urne auf ihren Schwänzen tragen. Diese neoklassizistische Dreifußform verweist auf die antike griechische und römische Kunst. Der obere Rand der Urne und der durchbrochene Deckel sind mit einem Blumenkranz und Rosetten verziert. Blumengirlanden schmücken auch den Bauch des Gefäßes, das vollständig braun bemalt und mit goldenen Reliefs versehen ist. Die Prägung auf dem Sockel ermöglicht eine genaue Datierung auf den 2. Februar 1805 und gibt auch Auskunft über den Hersteller, die englische Manufaktur Josiah Wedgwood & Sons Ltd (gegr. 1759; als Ltd. 1895-1966). Diese ist nicht nur für ihre Produkte bekannt, sondern auch für die Weiterentwicklung und Erfindung neuer Keramikarten durch ihren Gründer Josiah Wedgwood (1730-1795). Der englische „Pastille Burner“ wurde in verschiedenen Größen aus Jaspis oder schwarzem Basalt hergestellt. Ursprünglich waren Pastillen kleine gepresste Mischungen aus aromatischen Pflanzenmaterialien und Holzkohle, die angezündet wurden, um Duft freizusetzen. Zu diesem Zweck wurden Duftrauchbrenner entwickelt, die für den Hausgebrauch bestimmt waren. Das Verbrennen der Pastillen in diesem Gefäß diente der Parfümierung eines Raumes. Solche Luxusartikel könnten ihren Ursprung in Frankreich haben. Das Räuchergefäß ist im Inventar des Kleinen Tannenwaldsalons von 1849 sowie in den Inventaren von Schloss Homburg von 1869 und 1894 verzeichnet. Es gelangte vermutlich durch die englische Prinzessin und Landgräfin Elisabeth von Hessen-Homburg (1770-1840) nach Bad Homburg.