Ansicht von Schloss Stolzenfels am Rhein

Beschreibung

Zwischen den Baumwipfeln thront Schloss Stolzenfels, umgeben von den Hügeln des Hunsrücks und grünen Wiesen. Verschlungene Pfade führen durch die idyllische Landschaft, in der man hier und da einen Menschen entdecken kann: einen wandernden Arbeiter, Bäuerinnen im dichten Feld, oder Hunde, die auf einer Wiese spielen. Über allem erheben sich die dicken Mauern und Türme der Burg über dem Rheinbogen. Kleine weiße Punkte auf der glatten Wasseroberfläche deuten Boote an, und am gegenüberliegenden Ufer ist der Turm der Lahnsteiner Johanniskirche zu erkennen. Der Horizont der idyllischen Rheinlandschaft verschwindet fast im sanften Licht der Ferne. Das Gemälde entstandt anlässlich der Einweihung 1842. Der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. hatte die südlich von Koblenz gelegene, 1689 durch die Franzosen zerstörte kurtrierische Burg in neogotischen Stil wieder aufbauen lassen. Er beauftragte mit diesem Großformat Carl Scheuren (1810-1887), einen Vertreter der Rheinromantik, der dieses Motiv zeitgleich in Aquarellen festhielt. Es zeigt Schloss Stolzenfels kurz vor Fertigstellung. Es fehlt nur noch der Zinnenkranz für den Bergfried. 1864 bemerkte Scheuren über das Gemälde: "Das Bild hat der gute verstorbene König damals mit Hangen und Würgen angekauft, doch Bestellungen von Stolzenfels sind mir bis zu 1000 Taler geworden" (zit. n. Vomm 2010, S. 196). Das Gemälde gelangte 1883 durch die Preußen aus dem Berliner Schloss nach Bad Homburg. Zwischenzeitlich befand es sich im Schloss Wiesbaden, dann 1937 für ein Jahr auf Schloss Stolzenfels, bevor es wieder nach Bad Homburg kam.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Abmessung & Dimension
160,0 x 236,0 cm (ungerahmt)

Bezug zu Orten oder Plätzen

Rhein

Rheintal