Mignon erscheint den Kindern als Engel
Beschreibung
Dargestellt ist die Szene, in der Natalie eine Anzahl junger Mädchen "zum Guten und Rechten und Wahren" erziehen will. Um den Aberglauben zu widerlegen, dass Engel, Knecht Ruprecht oder der "heilige Christ" zu gewissen Zeiten in Person erscheinen, gute Kinder beschenken und unartige bestrafen, gibt sie ihnen ein "Schauspiel", in dem Mignon als Engel erscheint, mit mächtigen Schwingen, einem Diadem im Haar, in ein langes weißes Gewand gehüllt, mit Lilienstab in ihrer Linken und einem Körbchen in ihrer rechten Hand haltend. Dabei treten die Kinder zunächst alle wie zurück; sie getrauen sich nicht, dem wundersamen Bilde näher zu treten. Bei dem vorliegenden Blatt handelt es sich um eine Illustration zu Goethes letzter autorisierter Werkausgabe, der "Ausgabe letzter Hand" (AlH). Erschienen in: Vierzig Titelkupfer zu Göthe's Werken in 40 Bänden, 4. Lieferung, Leipzig: Gerhard Fleischer, 1827-1828