Johann Georg I. Kurfürst von Sachsen
Beschreibung
Das Kniestück im Halbprofil zeigt den Kurfürsten von Sachsen und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches, Johann Georg I. (1585-1656), im fortgeschrittenen Alter. Der beleibte Kurfürst hat kurze grauweiße Haare, die zurückgekämmt sind, und einen weißgrauen Oberlippen- und Kinnbart. Er steht vor einer schwarzgoldenen Brokatdraperie mit graugrünem Hintergrund und trägt ein schwarzes Gewand. Ärmel und Wams sind mit reichen Goldstickereien versehen., Ärmelenden und Kragen mit Spitzenbesatz. Eine goldene Kette mit großen Gliedern fällt von der linken Schulter zur rechten Hüfte, entgegengesetzt verläuft ein Baudrier (breites Degenband). In der rechten Hand hält er einen braunen Gehstock mit vergoldetem Knauf, die Linke ist auf den Degen gestützt. Dahinter steht ein Tisch mit roter Decke, auf dem ein Prunkhelm liegt. Helm und Degen können als Verweise auf seine militärische Rolle im Dreißigjährigen Krieg gedeutet werden, der von 1618 bis 1648 fast seine gesamte Regentschaft prägte. Das Bildnis könnte aus Schloss Pretzsch stammen, das zeitweise im Besitz der Wettiner war, und wird später wohl über Berlin ins Schloss Homburg gelangt sein, wo es heute das ehemalige Arbeitszimmer des Kaisers schmückt.