Grafik "Das Grabmahl der Heil. Genoveva in der Frauenkirche bey Andernach"

Beschreibung

Der Stahlstich aus der Kunstanstalt des Bibliografischen Institutes Hildburghausen, veröffentlicht in "Meyer's Universum", 1856, Band 17, Nr. DCCLXX, zeigt einen Sarkophag mit Liegefigur in dem offenen Bereich einer Kirchenruine. Dem Bildtitel zufolge soll es sich um das Grabmal der Heiligen Genoveva von Brabant (um 730-um 750) handeln, Frau des Pfalzgrafen Siegfried, die in der Wallfahrtskirche Fraukirch bei Thür in der Eifel bestattet sein soll. Ob es sich dabei um eine reale Person gehandelt hat, ist unklar, die Heiligenlegende basiert auf wiederkehrenden Grundmotiven (Archetypen). Die zu Unrecht des Ehebruch beschuldigte Genoveva überlebte sechs Jahre mit ihrem Sohn im Wald, ernährt von einer Hirschkuh. Der aus dem Krieg zurückkehrende Ehemann rächte das Unrecht an seiner Frau und errichtete aus Dank für ihre Rettung die Wallfahrtskirche. Ab dem 14. Jahrhundert wurde die Legende niedergeschrieben. Das abgebildete Grabmal soll den Sarkophag von Siegfried und Genoveva darstellen, heute ist noch eine Grabplatte mit der Darstellung eines unbekannten Ritters und einer Frau vorhanden. Die Kirche wurde 1804 säkularisiert und ist seitdem in Privatbesitz. Ihre Darstellung als Ruine ist der Bilddramaturgie und dem zeitgenössischen Geschmack geschuldet und gibt nicht die Realität wieder.

Material & Technik
Papier / Stahlstich
Abmessung & Dimension
23,9 x 16,2 cm

Bezug zu Orten oder Plätzen

Thür / Eifel