Grafik "The Crusader / Die Ahnengruft"
Beschreibung
Der Stahlstich von Albert Henry Payne (1812-1902) nach der Vorlage von Caspar Johann Nepomuk Scheuren (1810-1887) nimmt Bezug auf das Gedicht "Die Vätergruft" von Ludwig Uhland aus dem Jahr 1805. Ein alternder Ritter sitzt nachdenklich in einem Kirchenraum, der teilweise als Ruine dargestellt ist. Durch einen offenen Durchbruch haben sich bereits rankende Pflanzen und kleine Bäume im Innenraum ausgebreitet, der Sarkophag mit der Liegefigur eines Ritters wird langsam überwuchert und dem Verfall preisgegeben. Auch der Greis wird sich zum Ende des Gedichtes in einen der Särge zurückziehen. Scheuren gibt jedoch den Beginn des Gedichts wieder, in dem der Greis, der von den Kreuzzügen zurückgekehrt ist, die Kapelle betritt und Zwiesprache mit seinen Vorfahren hält. Dadurch ist es möglich, seine Figur in ein Werk der Burgen- und Rheinromantik einzufügen, das charakteristisch für Scheurens Arbeit war. Die Vorlage geht auf ein verschollenes Ölgemälde zurück, das Scheuren auf der Hannoveraner Kunstausstellung von 1835 vorgestellt hatte. Georg Osterwald (1803-1884) hatte den Inhalt aufgegriffen und eine nahezu identische Lithografie des Motivs geschaffen. Im Hintergrund ist Schloß Stolzenfels bei Koblenz zu erkennen, dem Scheuren zwischen 1870-1879 ein Album mit aquarellierten Zeichnungen gewidmet hat. Das Blatt ist unter der Grafik signiert, links: "Scheuren pinx.", rechts: "A. H. Payne sc."
Bezug zu Orten oder Plätzen
Koblenz