Der Götterbote Merkur

Beschreibung

Der Merkur Giambolognas zählt zu den bekanntesten Werken der Bildhauerkunst der italienischen Renaissance. Die Skulptur des zum Flug ansetzenden Götterboten besticht durch ihre Allansichtigkeit und eine durch die Streckung des Körpers in die Höhe evozierte Schwerelosigkeit. Bei dem hier gezeigten Stück handelt es sich um einen qualitätvollen Nachguß mit sorgfältig durchgebildetem und ziseliertem Körper, der nicht den für Giambologna charakteristischen goldbraunen, transparenten Lack besitzt, sondern schwarz patiniert ist. Es ist nicht signiert und stammt wohl, wie das Nachlassinventar Landgraf Friedrichs IV. Karl von Hessen- Homburg (1724-1751) von 1751 nahelegt, aus der Gießerei Johann Jacobis in Berlin. Der ursprüngliche Besitzer war somit Landgraf Friedrich II. von Hessen Homburg (1633-1708), der die Arbeit in Jacobis Werkstatt, möglicherweise aber auch in jener des Andreas Schlüters gesehen haben könnte, der bald nach 1700 seine Büste modellierte. Aufgrund dieser gesicherten Provenienz handelt es sich bei dem Merkur um einen der wenigen Kunstkammergegenstände aus dem Besitz der Homburger Linie des Hauses Hessen, die sich bis zum heutigen Tag in ihrem Stammsitz, Schloss Bad Homburg, befinden.

Material & Technik
Skulptur: Kupferlegierung, gegossen, ziseliert, schwärzlich patiniert. Kugel - Kupferlegierung, gegossen, feuervergoldet / Steinsockel mit umlaufender Kordel aus feuervergoldeter Kupferlegierung.
Abmessung & Dimension
Höhe: 117,5 cm