Büste von Königin Katharina von Westphalen
Beschreibung
Als Tochter von Friedrich I. von Württemberg (1754 - 1816) und Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel (1764 - 1788) war Friederike Katharina Sophie Dorothea von Württemberg, kurz Katharina, (1783 - 1835) eine gute Partie, um sich im dynastisch geprägten Europa weiter zu etablieren. So entschied Kaiser Napoléon I. (1769 – 1821) 1807 die Hochzeit seines jüngsten Bruders Jérôme Bonaparte (1784 – 1860) mit Katharina. Die Ehe Jérômes mit einer Amerikanerin passte zuvor nicht zu Napoléons Heiratspolitik und war annulliert worden. Die Ehe zwischen Jérome und Katharina wurde zunächst in Abwesenheit in Stuttgart geschlossen, am 22. August 1807 folgte die zivile Trauung in Paris und einen Tag später eine kirchliche Trauung. Für seinen Bruder hatte Napoléon das Königreich Westphalen mit Kassel als Residenzstadt geschaffen. Dort traf das nun königliche Ehepaar am 7. Dezember 1807 ein. Schloss Wilhelmshöhe wurde zur Napoleonshöhe, das Rokokoschlösschen Wilhelmsthal umbenannt in Katharinenthal. Katharina hielt sich politisch zurück, übernahm aber dennoch die Regentschaft während des Russlandfeldzugs Jérômes 1812. Ein Jahr später brach die napoleonische Herrschaft mit der Völkerschlacht bei Leipzig jedoch zusammen und das Ehepaar floh aus Kassel. Die nächsten Jahre waren geprägt von Ortswechseln, Ausweisungen und Internierungen. Insgesamt drei Kinder wurden in diesen Jahren geboren: Jérome (1814 - 1847), Mathilde (1820 - 1904) und Napoléon Jospeh (1822 - 1891). Nach einer ernsten Erkrankung starb Katharina 1835 in Lausanne. Die Büste stammt aus der Biskuitporzellan-Manufaktur Fürstenberg und wurde nach einem Entwurf des aus einer Kasseler Künstlerfamilie stammenden Johann Christian Ruhl (1764 - 1842) gefertigt.