Grafik "Gelandet"
Beschreibung
Holzstich von Josef Walla (1843-nach 1907) nach dem Gemälde "Enterrement d'un marin à Villerville" von Ulysse Butin (1838-1883). Er ist in der Zeitschrift "Ueber Land und Meer. Deutsche Illustrirte Zeitung", Bd. 71, N°. 5, 1893-1894, S. 96 erschienen. Auf der Strasse im Ort Villerville in der Normandie hat sich eine Trauergemeinde versammelt. Sie bereiten sich auf den Trauerzug vor, um einen verstorbenen Matrosen zu Friedhof zu bringen. Die Menschen tragen schwarze Umhänge, die Männer mit Kapuzen, die Frauen mit weißen Hauben. Eine Frau verteilt die langen weißen Trauerkerzen, die den Zug begleiten werden. Der Sarg des Toten steht noch aufgebahrt in der Tür seines Hauses, ein kleiner Altar wurde auf dem Treppenabsatz aufgebaut. Ein Mann kniet vor dem Sarg, einen Hut in der Hand. Es ist vermutllich ein Angehöriger, vielleicht der Bruder oder Vater, wahrscheinlich gehören auch die Kinder vor dem Haus dazu. Zwei junge Männer stehen vor der Trauergemeinde, sie tragen eine Art Uniform oder Tracht mit gekreuztem Gebein und sind vielleicht Berufskameraden oder Mitglieder einer Bruderschaft, der auch der Verstorbene angehörte. Durch die gestaffelte Positionierung der Personen im Bild von links nach rechts ergibt sich einen Rangordnung der Trauergäste, von der direkten Familie über Kameraden zur öffentlichen Trauergemeinde. Der Untertitel, den die Grafik in der Zeitung erhalten hat, kann beinahe als Satire verstanden werden, denn der Seemann ist mit seinem Tod tatsächlich endgültig in seinem Heimathafen "gelandet".