Spielbrett mit Pferderennbahn

Beschreibung

Dieser Brettspielplan mit einem Pferderennbahn-Motiv stammt aus dem Besitz des 1879 in Kassel geborenen Kunsthistorikers Max Dittmar Henkel (1879 - 1944). Die Rückseite zeigt handschriftliche Notizen und Kritzeleien der Familie, die in Amsterdam lebte. Auf der Vorderseite wiederum ist die Rennbahn mit sechs Startplätzen und diversen Hindernissen zu sehen. Um 1800 wetteten Adel und Bürgertum in England insbesondere bei Pferderennen um hohe Einsätze. Umso wichtiger war es, vergleichbare Bedingungen für die teilnehmenden Sportler zu schaffen. Die besonderen Eigenschaften des englischen Sports – freizeitliches Vergnügen, Rekordjagden, Fairness und Professionalisierung – erreichten erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Deutschland. Dagegen wurde die in Kassel seit dem 16. Jahrhundert existierende Rennbahn am Landgrafenschloss vorrangig für militärische Veranstaltungen und öffentlichen Reitunterricht genutzt. Bereits 1593 hatte Landgraf Moritz (1572 - 1632) für Turniere eine Rennbahn anlegen lassen. Diese wurde unter Landgraf Friedrich II. (1720-1785) im Rahmen von Erweiterungs- und Verschönerungsmaßnahmen an Stadt und Schloss umgestaltet. Sie erhielt im Jahr 1763 Kolonnaden von Hofarchitekt Simon Louis Du Ry (1726 - 1799). Nur wenige Jahrzehnte später ließ König Jérôme (1784 - 1860) diese jedoch wieder einreißen.

Material & Technik
Pappstücke auf Stoff aufgeklebt
Abmessung & Dimension
52,5 cm (H) x 69,5 cm (B)