Brettspiel Autorennen "Ohne halt – Kameradschaft voran!“
Beschreibung
Dieses Spiel illustriert, wie nationalsozialistische Propaganda auch in die Kinderzimmer in Kassel hineinwirkte. Das Würfelspiel, bei dem in idyllischer Landschaft auf dem Spielplan ein Rennen gefahren wird, weist diverse Bezüge zur NS-Zeit auf. So sticht zum Beispiel am Start- und Endpunkt die Hakenkreuz-Flagge ins Auge. Sie steht neben weiteren Flaggen von Verbündeten des Deutschen Reichs an erster Stelle. Beobachtet wird das Rennen von einem Kamerawagen der populären „Wochenschau“ im linken Spielfeldteil aus. Ganz im Sinne der Propaganda einer Massenmotorisierung steht das Auto im Fokus des Spiels. So geben beispielsweise Radfahrende wie symbolisch ihre Fahrräder am linken Rand ab, um dem Spektakel beizuwohnen. Im beiliegenden Anleitungstext heißt es dann: „Ihr habt alle die großen Autorennen in Erinnerung. Unsere berühmten deutschen Rennfahrer mit den schnellsten und besten Wagen der Welt bestritten stets erfolgreich die Rennen.“ Die Auto-Spielsteine erinnern dabei an die KdF-Wagen (Kraft durch Freude), die seit 1938 gefertigt wurden. Sie können ohne den Auspuff auch als Pfeife genutzt werden und tragen Namen wie „Tempo“, „Schnecke“, „Adler“ und „Favorit“. Im Spiel wird den Spielenden dann der Wert der „Kameradschaft“ vermittelt. Ziel ist es nicht nur, als erstes im Ziel anzukommen, sondern auch die „beste Fabrikmannschaft“ erhält einen Preis. „Es kommt bei diesem Spiel nicht nur ausschließlich auf einen glücklichen Wurf an, sondern auch auf gute Kameradschaft mit seinem Stallgefährten“, heißt es dann auch in der Anleitung.