Grafiken "Leichenverbrennung" und "Leichenschauhäuser"

Beschreibung

Doppelseite mit Stahlstichen aus "Meyers Konversations-Lexikon", 1893, 5. Auflage, Band 11, als Einlage zwischen den Seiten 178 und 179. Sie illustrieren die zugehörigen Einträge "Leichenschauhaus" auf S. 179 und "Leichenverbrennung" auf S. 180. Damit reagiert der Verlag beinahe 20 Jahren nach der ersten offiziellen Feuerbestattung 1874 in Dresden auf diese neue Entwicklung in der Bestattungstechnik. Die Seite mit der Überschrift "Leichenschauhaus" zeigt in der ersten Grafik einen Grundriss des Königlichen Leichenschauhauses der Charite in der Hannoverschen Strasse 6 in Berlin Mitte, errichtet 1884-86. Deutlich zu erkennen ist der Mittelbau mit dem Schaubereich für die Leichen, die angrenzenden Seitenflügel und der Ehrenhof, der von den drei Gebäudeteilen gebildet wird. Die einzelnen Räume sind im Plan nach ihrer Funktion benannt. Abbildung 2 zeigt dasselbe Gebäude im Schnitt. Mit Kleinbuchstaben wird auf technische Einbauten verwiesen, die im Untertitel aufgeführt sind. Zwei Figuren, die in den Schnitt eingefügt wurden und eine aufgebahrte Leiche sowie einen Betrachter darstellen, veranschaulichen die Abläufe im Gebäude. Die dritte Abbildung zeigt den Grundriss des Leichenschauhauses in Paris, vermutlich des 1864 am Quai de l'Archevêché errichteten, zunächst öffentlichen Gebäudes mit seinem Publikumsbereich. Links daneben ist ein Querschnitt durch den Ausstellungsraum zu sehen mit den großzügigen Kühlzellen. Auf der anderen Seite des Blattes sind unter der Überschrift "Leichenverbrennung" die Krematorien von Hamburg-Alsterdorf (1892-1932) und Manchester (Eröffnung 1892) abgebildet, die Grafiken 3 und 4 zeigen den Verbrennungsofen des Hamburger Krematoriums im Längs- und Querschnitt.

Material & Technik
Papier / Stahlstich
Abmessung & Dimension
24,2 x 16,1 cm