Modell Ottoneum
Beschreibung
Das Modell zeigt den mutmaßlichen Zustand des Ottoneums von 1606, hier nur das halbe Gebäude und mit offenem Dach zum Hineinsehen. Aus dieser Erbauungszeit ist heute nur wenig erhalten: die Eingangsfassade mit dem Volutengiebel und die Südfront mit der ursprünglichen Anordnung der Fenster und dem Portal im ersten Stock links. Das Ottoneum wurde im Auftrag von Landgraf Moritz dem Gelehrten (1572-1632) in den Jahren 1604-1606 erbaut und nach dessen ältesten Sohn Otto benannt. Architekt war der Niederländer Wilhelm Vernukken. Moritz gilt als einer der bedeutendsten Förderer der Theaterkultur, und er schuf mit diesem Gebäude den ersten feststehenden Theaterbau Deutschlands. Bereits ab dem Dreißigjährigen Krieg diente der Bau nicht mehr als Theater. So war er Gießhaus und Garnisonkirche, später „Kunsthaus“ für die bedeutenden Sammlungen der hessischen Fürsten an Naturalien und Kunstwerken. Es diente dem „Collegium Carolinum“ als Stätte der Forschung und Lehre, war dann nach 1779 Kadettenanstalt, Sitz von Obersteuerkollegium, Schwurgericht und Katasteramt. Mit der Herauslösung der naturkundlichen Sammlungen aus dem Museum Fridericianum 1888 erhielt das Ottoneum schließlich die Funktion, die es auch heute noch hat: zunächst als „Königlich-Preußisches Naturalienmuseum“, ab 1928 als Naturkundemuseum der Stadt Kassel.