Behälter mit Zapfhahn "España Vino" (Andenken des spanischen Arbeitsmigranten José García Herrera)
Beschreibung
Das erste Anwerbeabkommen der BRD wurde bereits 1955 mit Italien abgeschlossen. In Kassel nahm der Anteil der sogenannten "Gastarbeiter*innen" jedoch erst nach dem Mauerbau 1961 messbar zu. In dieser Zeit wurden vor allem spanische Arbeitsmigrant*innen angeworben, um zum Beispiel bei der Maschinen- und Fahrzeugbaufirma Henschel u. Sohn zu arbeiten. Viele verließen dabei Spanien eher aus politischen und weniger aus wirtschaftlichen Gründen. In Kassel lebten viele zunächst in Baracken auf den Betriebsgeländen. Um sich zu treffen und sich auch politisch äußern zu können, gründeten sie Kultur- und Sportvereine. Die Situation der Arbeitsmigrant*innen änderte sich besonders mit dem Anwerbestopp 1973. Ursprünglich war es weder das Ziel der BRD noch das Ziel des Großteils der Angeworbenen, in Deutschland zu bleiben. Nun entschieden sich einige derer, die bereits in Deutschland waren, hier auch langfristig zu bleiben. Der Abschied von der Heimat und das neue Leben in Kassel hinterließen Spuren. Der Behälter mit Zapfhahn und der Aufschrift "ESPAÑA VINO" ist ein Erinnerungsstück des spanischen Arbeitsmigranten José García Herrera. Von Heimaturlauben brachte er seit den 1970er Jahren auch diverse Andenken an den spanischen Stierkampf mit nach Kassel.
Bezug zu Orten oder Plätzen
Spanien