Sargdecke "Paris/Orleans/Sedan/Wörth"

Beschreibung

Schwarze Sargdecke aus Wollbrokat, welche an den vier Ecken aufgenähte bzw. eingestickte Embleme in Form von geschwungenen Lorbeerzweigen aufweist, die wiederum jeweils einen Ortsnamen einfassen: "Paris/Orleans/Sedan/Wörth". Auf dem Tuch ist der Länge und Breite nach ein Kreuz abgebildet, dessen Kreuzbalken durch florale Musterungen (schwarz/goldfarben), die immer auch Trauben erkennen lassen, gekennzeichnet sind. Das Tuch ist mit schwarzen und gold-beigen Fransen berändert, an den Ecken befinden sich entsprechende Quasten. Nach Auskunft der Geber (Museum Werdenfels/Landkreismuseum Garmisch-Partenkirchen) wurden Sargdecken einst zur Aufbahrung und beim Zug zum Grab benutzt. In diesem Fall könnte es so sein, dass die vier genannten Orte jene Orte repräsentieren, an denen aus Garmisch Partenkirchen stammende Soldaten im deutsch-französischen Krieg 1870/71 ums Leben kamen. An jenen Orten (neben vielen anderen) fanden im Zuge dieses Krieges Belagerungen und Schlachten statt. Nach Auskunft des Gebers ist dieser Verwendungszusammenhang zwar nicht schriftlich überliefert, gilt aber als wahrscheinlich, zumal die Decke auch als "Heldendecke" bezeichnet wurde.

Material & Technik
Textil (Wollbrokat, Fransen); genäht, bestickt
Abmessung & Dimension
282x190 cm (LxB)