Reitpeitsche von Philipp von Hessen-Homburg

Beschreibung

Die Reitpeitsche besteht aus zwei Teilen, dem Griffstab und dem Peitschenstück, die durch ein ledernes "Gelenk" miteinander verbunden sind. Der hölzerne Griffstab ist mit einer Tresse aus Metallfäden mit Leinenseele umwickelt, an deren Ende je zwei doppelte Bänder aus Metallfäden mit Leinenseele befestigt sind, die in vier flachen Zierknoten, dem sogenannten Türkenbund, enden. Das dünnere Peitschenstück besteht aus einem starken und flexiblen Material, vermutlich Leder, das ebenfalls in einer Art Köperbindung aus Metall- und Leinenfäden bezogen ist. Den Abschluss bildet eine flache, gewebte Quaste aus roter Wolle, die mit vier schmalen Bändern aus Metallfäden verziert ist und in Fransen endet. Die Reitgerte stammt aus dem Nachlass des Landgrafen Philipp August Friedrich von Hessen-Homburg (1779-1846), doch ob er diese angesichts der starken Gebrauchsspuren tatsächlich verwendet hat, oder ob es sich um ein antiquarisches Souvenir handelt, das der Landgraf auf einer seiner diplomatischen Reisen in Russland erworben hat, lässt sich nicht mehr eindeutig klären. Vergleichbare Reitgerten sind jedenfalls aus dem russisch-zentralasiatischen Raum bekannt und wurden von Turkvölkern verwendet. Eine vergleichbare Gerte findet sich in den Ethnologischen Sammlungen der Georg-August-Universität Göttingen, die in das 18. Jahrhundert datiert wird (Inventarnummer As 195, bezeichnet als "Tartarische Peitsche": https://sammlungen.uni-goettingen.de/objekt/record_kuniweb_935954/).

Material & Technik
Holz, Leinen, Metallfäden, Wolle, Leder / Zwei Stäbe mit Ledergelenk, textilen Tressen und Quasten
Abmessung & Dimension
93,0 cm

Bezug zu Orten oder Plätzen

Hessen-Homburg