Antigone

Beschreibung

Die Darstellung der sophokleischen Tragödin Antigone nimmt im Werk des Bildhauers Ernst Gustav Herters eine Sonderstellung ein: Sie entstand als eine der ersten freien Arbeiten des Künstlers nach seiner Rückkehr von einem ausgedehnten Studienaufenthalt in Kopenhagen im Jahr 1866. Inspiriert von der Formensprache Bertel Thorvaldsens entspricht die Skulptur ganz den von Winckelmann formulierten klassischen Idealen von "edler Einfalt und stiller Größe", ohne jedoch die feine Differenzierung der Texturen des dänischen Meisters zu erreichen. Das Modell der Skulptur wurde auf der XVIII. Kunstaustellung der Berliner Akademie der Künste im Jahr 1872 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Mit ihrer kontrapostischen Haltung, der antikisierenden Gewandung und den idealisierten Gesichtszügen zeigte sich Hertels Arbeit auf der Höhe des in den Gründerjahren höchst populären neoklassizistischen Stils. Die in Marmor ausgeführte Version im Besitz der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen entstand im Folgejahr als Auftragsarbeit für Kaiser Wilhelm I. 1895 wurde sie unter dessen Enkelsohn, Wilhelm II., zur Ausstattung des Bad Homburger Schlosses ausgewählt.

Material & Technik
Bildhauerarbeit aus Marmor und Holz (Sockel)
Abmessung & Dimension
Höhe: 158,5 cm