Gräfin Hedwig Luise von Schlieben, geb. Prinzessin von Hessen-Homburg

Beschreibung

Das Porträt eines unbekannten Künstlers zeigt Hedwig Luise von Hessen-Homburg, später Gräfin von Schlieben (1675-1760), als Hüftbild im Dreiviertelprofil. Die Dargestellte hat ihr lockiges Haar hochgesteckt. Sie trägt ein golddurchwirktes Brokatkleid. Um die Schultern hat sie einen dunkelroten Mantel mit Hermelinbesatz gelegt. Die Tochter des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Homburg und seiner zweiten Gemahlin Luise Elisabeth von Kurland wurde 1689 Kanonissin im freiweltlichen Stift Herford und 1702 Dechantin. Nach dem Tod ihrer Mutter (1690) hielt sich Hedwig Luise jedoch bevorzugt am Kasseler Hof bei ihrer Tante und Landgräfin Maria Amelia (1653-1711) auf. Dort lernte sie den Kammerjunker und Generalmajor Adam Friedrich von Schlieben kennen, den sie am 31. Januar 1718 im Alter von 42 Jahren gegen den Willen ihrer Familie heiratete. Die nicht standesgemäße Ehe löste einen gesellschaftlichen Skandal aus, den der preußische König kurz nach der Hochzeit durch die Erhebung des Generalmajors in den Adelsstand zu beschwichtigen wusste. Das Paar lebte auf dem Landsitz Schliebens im ostpreußischen Gerdauen (heute Russland). Nach dem Tod ihres Mannes zog Hedwig Luise zu ihrer verwitweten Schwester Wilhelmine Maria nach Varel. Das Porträt Hedwig Luises entstand vermutlich noch vor ihrer Eheschließung. Es ähnelt dem Bildnis ihrer jüngeren Cousine, der späteren Fürstin von Nassau-Dietz und Prinzessin von Oranien, Marie-Luise von Hessen-Kassel (1688-1765). Dieses wurde 1710 von dem Maler Lancelot Volders angefertigt. Der flämische Künstler hatte bereits für das Haus Nassau-Dietz und Oranien gearbeitet. Es ist denkbar, dass das Porträt Hedwig Luises auf einer Vorlage Volders beruht, da sich Hedwig zum Zeitpunkt der Heirat von Marie-Luise ebenfalls am Kasseler Hof aufhielt.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Abmessung & Dimension
73,2 x 55,5 cm (ungerahmt)

Bezug zu Orten oder Plätzen

Hessen-Homburg