Liebigs Fleischextrakt

Beschreibung

Ein Extrakt aus Rindfleisch machte den deutschen Chemiker Justus von Liebig bekannter als all seine bahnbrechenden Leistungen in der Wissenschaft. 1853 verabreichte Liebig seinen einige Jahre zuvor ersonnenen Extrakt einem an Cholera erkrankten Mädchen als stärkende Krankenkost. Diese erholte sich daraufhin schnell, was Liebig dazu ermutigte, das Rezept in den 'Annalen der Chemie' zu publizieren. Den Artikel las der Unternehmer Georg Christian Gilbert und hatte eine geniale Geschäftsidee: Da in Uruguay die Rinder vor allem wegen der Häute und Felle gehalten wurden, gab es dort ein riesiges Angebot an billigem Rindfleisch. Gilbert bot Liebig eine Kooperation an, in London wurde 1865 Liebig’s Extract of Meat Company Ltd. gegründet und fortan wurde in Uruguay in riesigen Mengen Liebigs-Fleischextrakt erzeugt und weltweit vermarktet. Eine clevere Werbekampagne mit Sammelbildern (Liebigbilder) erhöhte die Bekanntheit des Produkts zusätzlich. Als Nährmittel für die ärmere Bevölkerung war der Fleischextrakt allerdings zu teuer, immerhin stecken in einem Kilo der tiefbraunen zähen Paste 30 Kilogramm reines Muskelfleisch vom Rind. Dafür wurde er in der gutbürgerlichen Küche schnell zum unentbehrlichen Hilfsmittel und machte als nährstoffreiche Zugabe bei der Truppenverpflegung zahlreicher Armeen Karriere. Liebigs Fleischextrakt wird bis heute von unterschiedlichen Herstellern produziert und findet in der Küche sowie in der Lebensmittelindustrie Verwendung.

Material & Technik
Fleischextrakt; Glas; Weißblech; Papier; Druckfarbe / extrahiert; gepresst; gestanzt, gepresst; bedruckt
Abmessung & Dimension
Höhe: 5,2 cm, Durchmesser: 5 cm, Gewicht: 140 g

Bezug zu Personen oder Körperschaften

Justus von Liebig (1803-1873)