Porträt Schering Rosenhanes

Beschreibung

Das ganzfigurige Bildnis zeigt den schwedischen Diplomaten Schering Rosenhane (1609-1663). Es folgt den Konventionen eines Staatsporträts mit Säulenbasis, Vorhang und Tisch. Rosenhanes massiges Haupt wird von schulterlangem gewellten Haar gerahmt. Er trägt einen leicht gezwirbelten Schnurrbart und einen kurzen Spitzbart. Sein Blick ist unmittelbar auf die Betrachtenden gerichtet. Im breitbeinigem Stand ist sein Körper nach rechts in den Raum hineingedreht. In seiner rechten Hand hält er ein Paar helle Handschuhe, in seiner Linken einen federbesetzten Schlapphut. Er trägt ein schwarz-goldenes, mit floralen Ornamenten verziertes Wams. Die Ärmel sind geschlitzt und geben den Blick auf das rosa Innenfutter und das weiße Hemd frei. Die Enden der Hemdärmel sind spitzenbesetzt, ebenso der breite zeittypische Kragen. Über seine linke Schulter fällt ein hüftlanger Umhang. Als Beinkleider trägt er eine Pumphose und schwarze Strümpfe sowie schwarze, mit großen Schleifen versehene Halbschuhe. Die Identität des Dargestellten gilt dank erhaltener Porträtstiche als gesichert. Schering Rosenhane weilte von 1645 bis 1647 in Münster und nahm im Rang eines Residenten für Christina von Schweden an den diplomatischen Verhandlungen teil, die im Westfälischen Frieden von 1648 münden sollten. Das Porträt wird dem Genter Maler Anselm van Hulle zugeschrieben und könnte in jener Zeit in Münster entstanden sein, als van Hulle im Auftrag des Statthalters der Vereinigten Niederlande, Friedrich Heinrich von Oranien, eine Reihe von Delegierten porträtierte. Allerdings muss diese Zuschreibung noch geprüft werden. Feststeht, dass das Bildnis Teil der Sammlung von Margarehte Brahe war, der ersten Gemahlin von Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg, und über sie seinen Weg nach Bad Homburg fand.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Abmessung & Dimension
206,0 x 122,0 cm (ungerahmt)