Fürstin Katharina Bariatinskaja, geb. von Holstein-Sonderburg-Beck
Beschreibung
Das Bildnis zeigt eine antikisch gekleidete Frau in Ganzfigur. In einem Lehnstuhl sitzend, ist die Porträtierte in Dreiviertelansicht gegeben, der rechte Arm ruht auf der Lehne, der Blick geht zum Betrachter. In der linken Hand hält sie ein Porträtmedaillon, die Füße ruhen auf einer Fußbank. Das weite, hochgegürtete Gewand und die turbanartige Kopfbedeckung sind wiederkehrende Merkmale in den Frauenbildnissen Angelica Kauffmanns, die zu den wenigen international bedeutsamen Künstlerinnen ihrer Zeit gehörte. In ihrer Kunst verband sie italienische und englische Einflüsse zu anmutigen, von Empfindsamkeit durchdrungenen Schöpfungen des Frühklassizismus, mit denen sie insbesondere beim englischen Publikum reüssierte. Als Goethe sich 1786/87 mit ihr in Rom befreundete, gehörten Wohnhaus und Atelier der Malerin nahe der Spanischen Treppe zu den kulturellen und gesellschaftlichen Zentren der Stadt. Drei Zeichnungen Kauffmanns konnten über die Jahre für den Bestand des FDH erworben werden. Bereits früh erfolgte der Ankauf der ganzfigurigen Porträtstudie der Gräfin Katharina Pedrovna Bariatinskaja, geb. Prinzessin Holstein-Beck, eine Vorzeichnung zu dem großen, 1791 von der Gräfin in Auftrag gegebenen Gruppenbildnis im Moskauer Puschkin Museum. Die im Auktionskatalog als "sehr schön und flott gezeichnetes Blatt" beschriebene Zeichnung wurde 1926 bezeichnenderweise als Selbstbildnis der Malerin bei Karl Ernst Henrici in Berlin erworben. NSt