Stangenglas mit Landschaftsszenerie

Beschreibung

Das Stangenglas aus dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts weist einen tief eingestochenem Boden (Hohlfuß) und einen flachen Standring auf. Der Gefäßkörper ist in zwei unterschiedlich breite, horizontalen Bändern unterteilt, die mit Landschaftsszenen verziert sind: Das untere, breitere Band zeigt eine Landschaft mit drei springenden Pferden im Vordergrund in einer Ebene zwischen Wäldern und Blumen bestandenen Feldern. Die Blumen sind vereinzelt über die Fläche gestreut und in bogenförmigen Erhebungen zur Andeutung einer hügeligen Landschaft zu sehen. Im Hintergrund Baumbestand und erhöht auf einem Berg ein Schloss oder eine Burg. die über einer umwehrten Stadt thront. Am Himmel sind ziehende Störche oder Kraniche und kleine Vögel sowie langbeinige Insekten zu sehen. In dem oberen, schmaleren Band, blickt man auf einen breiten Strom, der in einer bergigen und bewaldeten Landschaft mit einzelnen verstreuten Siedlungen und einem Kastell mit Zinnen bewehrten Türmen dahin zieht. Auf dem bewegten Wasser ein Viermaster und zwei kleinere Segelschiffe. Das Stangenglas zeigt einen sehr feinen und detailverliebten Glasschnitt, sichtbar zum Beispiel an der Ausarbeitung der Insektenbeine oder der Mähne eines Pferdes, wie es für die Anfangsphase des Glasschnitts kennzeichnend ist.

Material & Technik
Pressglas, geschnitten und geätzt
Abmessung & Dimension
Höhe: 38,5; ⌀ 7,0 cm