Odysseus und Leukothea
Beschreibung
Der schiffbrüchige Odysseus treibt, an die Wrackteile seines Schiffs geklammert, auf sturmgepeitschter See. Vor ihm auf den Wogen erscheint Leukothea mit dem rettenden Schleier. Der Sturm markiert den Höhepunkt von Homers Odyssee und das letzte Aufbäumen der von Poseidon gegen den Helden entfesselten Elemente. Die Auseinandersetzung mit dem großen Homerischen Epos durchzieht mehrere Jahrzehnte von Friedrich Prellers Schaffen: Erste Entwürfe zu einem Odysseus-Zyklus entstanden bereits 1832 für eine Raumdekoration im Römischen Haus des Leipziger Verlegers Hermann Härtel. Auf diesen Kompositionen aufbauend schuf der Künstler Mitte der 1850er Jahre eine Serie großformatiger Kohlezeichnungen, deren öffentliche Ausstellung ihm den Auftrag einbrachte, die Wandbilder im Neuen Museum in Weimar zu malen. Die hierfür entstandenen Kartons waren 1863 vollendet, die Ausführung der Wandmalereien zog sich bis 1869. Das vorliegende Blatt steht hinsichtlich der Details der Komposition der Kohlezeichnung von 1857 (ehem. Nationalgalerie Berlin, Kriegsverlust) am nächsten. Möglicherweise fand bei der Erwerbung eine Verwechslung statt mit einem allerdings datierten und im Format deutlich abweichenden Blatt, ehem. in der Handzeichnungs-Sammlung von Prof. Paul Arndt, München (Aukt.-Kat. Boerner Leipzig 1934, Lot 274, S. 25, Taf. VIII). Trotz des Monogramms "FP (ligiert)" scheint es sich bei der hier vorliegenden Zeichnung allenfalls um eine durchgegriffelte Kopie nach einem Preller'schen Original zu handeln. Trotz des Monogramms "FP (ligiert)" scheint es sich hier allenfalls um eine durchgegriffelte Kopie nach einem Preller"schen Original zu handeln. Die Zeichnung wurde wohl in einer Verwechslung mit einem allerdings datierten und im Format deutlich abweichenden Blatt, ehem. in der Handzeichnungs-Sammlung von Prof. Paul Arndt, München (Aukt.-Kat. Boerner Leipzig 1934, Lot 274, S. 25, Taf. VIII) irrtümlich als ein Original von Friedrich Preller erworben.