Gemäldesammlung

Goethes „leidenschaftliche Neigung für bildende Kunst“, sein nie erlöschendes Interesse an der Malerei und seine eigene Zeichen- und Sammeltätigkeit bieten die Grundlage für eine breitgefächerte Gemäldesammlung, die seit dem Erwerb des Goethe-Hauses 1863 vom Freien Deutschen Hochstift zusammengetragen und dort sowie im seit 1897 mehrfach vergrößerten Goethe-Museum gezeigt wird. Daraus ist eine einzigartige Galerie der Goethezeit erwachsen, an der sich die Kunstentwicklung vom Spätbarock über Klassizismus und Romantik bis zum Biedermeier ablesen lässt. Fast alle Künstlerinnen und Künstler aus dem deutschen Sprachraum sind vertreten, mit denen Goethe in Verbindung stand. Die Sammlung enthält herausragende Spitzenstücke wie Johann Heinrich Füsslis „Nachtmahr“ und Caspar David Friedrichs „Abendstern“, Porträts von Anton Graff, Angelica Kauffmann und der Malerfamilie Tischbein, Landschaften von Jacob Philipp Hackert sowie bedeutende Zeugnisse der Frankfurter Malerei zur Zeit des jungen Goethe. Sie verfolgt jedoch nicht nur den Höhenweg der Kunst, sondern öffnet ein breites kulturhistorisches Panorama, das auch die Kleinmeister und dilettierenden Künstler einbezieht, ohne die ein wirkliches Verständnis der Epoche und ihrer ästhetischen Paradigmen kaum möglich wäre.