Figurenfolge "Zizenhausener Totentanz"
Beschreibung
Vollständige Folge des Zizenhausener Totentanzes, der sich aus farbig gefassten Terrakotta-Figuren zusammensetzt. Bei 39 Plastiken handelt es sich um Figurenpaare mit personifiziertem Tod und je einer Person, welche als VertreterIn der mittelalterlichen Ständeordnung in Erscheinung tritt: Papst, Kaiser, Kaiserin, König, Königin, Kardinal, Bischof, Edelmann, Edelfrau, Graf, Gräfin, Ritter, Count, Jurist, Senator, Sheriff, Abt, Äbtissin, Chorherr, Arzt, Gerichtsvollzieher, Herold, Schultheiss, Krämer, Jüngling, Jungfrau, Kirbepfeiffer, Krüppel, Wucherer, Einsiedler, Narr, Blinder, Heide, Heidin, Jude, Koch, Maler, Frau des Malers, Dummkopf. Drei Figuren weisen hingegen nicht den Tod, sondern Adam und Eva, ein Beinhaus sowie einen Prediger mit Zuhörerschaft auf. Die Sockel sind mit Papierstreifen beklebt, welche mit Dialogen zwischen den Dargestellten bzw. mit Erläuterungen - hier in englischer Sprache - bedruckt sind. Die Texte sind in Versform gehalten. Der Tod ist vereinzelt mit einer Flöte ausgestattet. Körperlich handelt es sich beim Tod weniger um eine reine Skelettdarstellung, als vielmehr um eine Todesgestalt in ausgemergeltem Zustand. Ihr Körper ist noch immer mit Haut überzogen, durch die hindurch die Knochen jedoch deutlich hervortreten. Zudem ist sie mehrfach mit einer offenen Bauchdecke versehen. Vorlage für die Figuren und deren Bemalung bildete eine kolorierte Folge der berühmten Radierung Matthäus Merians d. Ä. des Baseler Totentanzes. Diese wiederum geht auf eine um 1440 entstandene, etwa zwei Meter hohe Wandmalerei an der Friedhofsmauer des Predigerklosters in Basel zurück. Dieser monumentale Totentanz von Basel wurde um 1805 zerstört.