Die alte Maria-Hilf-Kapelle und St. Ägidius in Gmund am Tegernsee

Beschreibung

Ludwig Emil Grimm brachte dem Leben der einfachen, insbesondere ländlichen Bevölkerung, deren kulturellen Verwobenheit mit ihrer Region sowie mit der Natur, generell große Wertschätzung entgegen. Dabei steht in seinen Arbeiten mal der Mensch im Vordergrund, ein andermal scheint der Mensch angesichts der Allgewalt und Erhabenheit der Natur nur mehr Staffage zu sein. Es ist stets ein romantisch geprägter Blick: In ihm spiegelt sich die Suche nach Ursprünglichkeit, nach dem Einssein mit sich als Individuum oder einem Dasein im Einklang mit einer von Gott durchwirkten Natur. Und so zeigen Ludwig Emil Grimms Bilder Momente auf, in denen sich für ihn als Außenstehenden wesenhafte Schönheit offenbarte, sowohl in der Begegnung mit der Natur, mit Menschen als auch in deren gewöhnlichem Leben. Das hier zu sehende Blatt ist ein Beispiel für diesen Blick. Mutter und Tochter, beide in guten Kleidern, laufen in Gmund am Tegernsee einen Weg entlang, vielleicht zur Kirche, St. Ägidius, hinauf. Die Mutter hält einen Rosenkranz, die Tochter neben ihr einen Korb. Soeben haben sie eine Frau passiert, die vor der alten Maria-Hilf-Kapelle kniet und betet. Über deren Tür ist eine Geburt Jesu dargestellt und im Inneren meint man (angeschnitten) eine Mondsichelmadonna zu erkennen. Das Licht ist gleißend, am Himmel ziehen dichte Wolken auf, die als Vorboten eines aufziehenden Gewitters scharfe, dunkle Schatten werfen. Weitere Bilder, die dieser Gruppe zugeordnet werden können, sind Inv.-Nr. 1.2.233, 1.2.242, 1.2.243, 1.2.275, 1.2.282, 1.2.283, 1.2.287, 1.2.292, 1.2.293, 1.2.296, 1.2.297, 1.2.298, 1.2.299, 1.2.446, 1.2.447, 1.2.448, 1.2.449, 1.2.450, 1.2.451, 1.2.643. Doreen Paula

Material & Technik
Radierung
Abmessung & Dimension
18,5 x 23,5 cm (Platte); 24,7 x 32,0 cm (Blatt)