Grafik "Auch ich war einst eine Einwohnerin in Arkadia"

Beschreibung

Kupferstich von Daniel Chodowiecki (1726-1801) als Einzelblatt aus dem Werk "Leben, Bemerkungen und Meinungen Johann Bunkels, nebst dem Leben verschiedener merkwürdiger Frauenzimmer" von Thomas Amory (1691-1788). Der aus England stammende Roman besteht aus vier Teilen und wurde nach seiner Übersetzung ins Deutsche 1778 in Berlin veröffentlicht. Chodowiecki hat für die deutsche Ausgabe sechzehn Tafeln gestochen. In diesem Werk reist der Protagonist Bunkel durch England und diskutiert in seinen Begegnungen mit anderen Menschen, vor allem Frauen, seine Sicht der Welt, wobei er sich besonders an eine weibliche Leserschaft wendet. Die vorhandene Grafik ist Blatt 10, in dem ein Gemälde abgebildet ist, das Bunkel's fiktive Gastgeberin Marinada Bruce gefertigt haben soll. Es zeigt ein Grabmal in arkadischer Landschaft, vor dem Hirten um eine der ihren trauern. Doch sowohl die Frau, die vor dem Grabmal kniet, als auch der Hirte, der seine trauende Gefährtin tröstet, verweisen auf die Inschrift auf dem Sarkophag, die schwach zu erkennen ist: "Auch ich war einst eine Einwohnerin in Arkadia". Der Satz, im Original "Et in Arcadia ego" ("Selbst in Arkadien bin ich [der Tod]") taucht im 17. Jahrhundert zum ersten Mal in einem Gemälde von Giovanni Francesco Guercino (1591-1666) auf und entwickelte sich als Verweis auf eine idyllische Version heiler Natur und des harmonischen Lebens in ihr, in einem Garten Eden jenseits der gesellschaftlichen Zwänge.

Material & Technik
Papier / Kupferstich
Abmessung & Dimension
14,4 x 8,8 cm