Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach
Beschreibung
Der Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach (1583-1625) wird im Halbprofil als Kniestück vor einem dunkelgrünen Hintergrund gezeigt. Sein rotes Haar ist locker nach hinten frisiert und er schaut mit einem leichten Lächeln zwischen seinem rotblonden Oberlippen- und spitzen Kinnbart hindurch. Er trägt einen Prunk-Halbharnisch mit roten Zierborten und asymmetrischen Schulterstücken. Auf der rechten Seite ist eine große grünfarbene Seidenrosette zu sehen. Unterhalb der Taille hängen am Bruststück die herabfallenden Schöße über der plissierten roten Pluderhose. Die Armzeugenden und der hochgestellte glatte Halskragen sind mit Spitzenbesatz verziert. In der rechten Hand hält er einen edelsteinbesetzten Kommandostab, während die linke Hand auf dem Tisch vor einem Prunkhelm mit Federbusch ruht. Im Hintergrund rechts oben ist eine rote Draperie zu erkennen. Das Werk wird dem Bayreuther Hofmaler Heinrich Bollandt (1578-1653) zugeschrieben. Die Beschriftung auf dem Rahmen zeugt von der irrigen Annahme es handele sich bei dem dargestellten Markgrafen um Georg Albrecht von Brandenburg-Bayreuth. Diese Identifikation geht vermutlich auf die handschriftliche Notiz auf der Rückseite des Bildes zurück. Wie ein Vergleich mit zeitgenössischer Porträtgrafik deutlich macht, spricht die Physiognomie des Dargestellten jedoch eindeutig für eine Identifikation mit Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach. Als 1791 der letzte Markgraf von Ansbach und Regent des Fürstentums Bayreuth abdankte, fiel dieses an Preußen, und damit gelangte dieses Gemälde, eventuell aus Schloss Plassenburg, ins Berliner Schloss, und von dort später in die kaiserliche Sommerresidenz nach Bad Homburg.
Bezug zu Orten oder Plätzen
Fürstentum Ansbach (Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach)