Telefonapparat Mix & Genest, W48
Beschreibung
Dieses schwarze Bakelit-Telefon ist ein klassisches Beispiel für ein Tischtelefon aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Mit seiner robusten Bauweise und dem zeitlosen Design verkörpert es eine Ära, in der der Festnetzanschluss im Mittelpunkt der Kommunikation stand. Made in Germany. Mix & Genest war ein deutscher Hersteller von Elektronik, der sich schon kurz nach dessen Erfindung auf das Telefon und die Vermittlungsstellentechnik konzentrierte. Unser Modell wurde von der Fa. Mix und Genest produziert und stammt aus einem Erzhäuser Geschäftshaus. Das Telefon ist überwiegend in einem tiefen Schwarz gehalten, das dem verwendeten Bakelitmaterial seinen charakteristischen Glanz verleiht. Die Wählscheibe weist oft kontrastierende Farben auf, wie zum Beispiel Rot oder Weiß, um die Ziffern besser ablesbar zu machen. Das Telefon hat eine solide und oft symmetrische Form. Die Basis ist in der Regel rechteckig oder leicht abgerundet, während der Hörer mit seinem langen, geschwungenen Bügel einen markanten Kontrast bildet. Die Wählscheibe ist zentral platziert und dominiert die Vorderseite des Geräts. Zur Geschichte der Telefonie in Erzhausen: Das „Doktershaus“ in der damaligen Bahnstraße 40 in Erzhausen (heute 40a) war ein besonderes Gebäude mit einer ungewöhnlichen Errungenschaft für die damalige Zeit: ein eigenes Telefon. Seit mindestens 1935, vielleicht sogar schon zu der Zeit von Dr. Spiro, stand dieses Kommunikationsmittel dort zur Verfügung. In den 1930er Jahren war das eine Seltenheit, denn in Erzhausen gab es nur in wenigen Häusern Telefone – etwa am Bahnhof, in der Post (möglicherweise bei Köhres in der Bahnstraße), beim Pfarrer und in der Bürgermeisterei. Die Frage, wo es noch welche gab, bleibt ein interessantes Rätsel. Im Amtsbereich Wixhausen, zu dem auch Erzhausen gehörte, war die Telefonie noch so begrenzt, dass den Anschlüssen nur zweistellige Nummern zugewiesen wurden. Das „Doktershaus“ war unter der Rufnummer „Wixhausen 27“ erreichbar – ein einfacher, aber doch exklusiver Zugang zur Welt. Ein wichtiger Anlaufpunkt Die Bedeutung des Telefons im „Doktershaus“ reichte weit über das Gebäude hinaus. In der Bahnstraße, gegenüber dem sogenannten „Doktersgang“, befand sich eine Konsum-Filiale – ein Lebensmittelgeschäft, das selbst kein Telefon besaß. Daher wurden die Kinder der Familie oder Nachbarn oft mitten im Spiel aufgefordert, „hinüber zum Konsum“ zu laufen, um jemanden ans Telefon zu holen, wenn die Vermittlungszentrale aus Darmstadt anrief.