Grafik "Hoches Traur-gerüst zu Ehren Seiner Weiland Kayserl. Maiestät Caroli VII"
Beschreibung
Kupferstich von Franz Xaver Jungwirth (1720-1790) nach einer Vorlage von Egid Quirin Asam (1692-1750). Er zeigt das von Nikolaus Gottfried Stuber (1688-1749) entworfen Castrum doloris für Karl Albrecht von Bayern (1697-1745), als Karl VII. von 1742-1745 Kaiser des Heilgen Römischen Reiches. Das prächtige, gewaltige und dennoch temporäre Trauergerüst, das zur Aufbahrung des Verstorbenen in der Theatinerkirche in München errichtet worden war, trägt oben die Portaitvignette des Kaisers, an mehreren Stellen den Doppeladler des Heligen Römischen Reiches. Er symbolisiert die duale Herrschaft, bei der der König durch eine zweite Krönung durch den Papst zum Kaiser wurde. Der Sarg ist mit einem doppelten Baldachin versehen, links und rechts von ihm sitzen die Wittelsbacher Löwen als Repräsentanten für die Familie des Kaisers. Im Untertitel sind die Maße des Gerüstes angegeben: Höhe 120 Schuch (Fuß, ca. 31 cm), also 37,2 Meter, die Breite 45 Schuch, das wären ca. 14 Meter. Der Körper des Verstorbenen wurde anschließend im Rahmen der damals üblichen getrennten Bestattung in der Fürstengruft, der Grablege der Wittelsbacher, beigesetzt, sein Herz kam in die Altöttinger Gnadenkapelle. Da die Gerüste nach der Bestattung der Verstorbenen wieder abgebaut wurden, war eine bildliche Dokumentation sehr wichtig. Die Abbildungen dienten auch als Erinnerungselemente.