Gemälde "Die Braut" (Josef Wischniowsky)
Beschreibung
Das Gemälde in klassizistischem Rahmen (Rankenornamentik) zeigt eine Braut in ihrem weißen Kleid und mit weißem Schleier in einem Raum. Ihr hat sich von hinten der Tod als Skelett genähert. Er scheint sie bereits zu berühren, mit seinen Armen zu umgreifen. Sie hat ihren Brautstrauß fallen lassen, ihr Blick strahlt Irritation, Angst, gar Geschwächtheit aus. Es sieht so aus, als wolle sie auf den neben ihr stehenden rot gepolsterten Stuhl sinken. Im Hintergrund ein Rosenbusch. Am Boden liegt ein geöffneter Brief. Vermutlich hat die Braut gerade eine schlechte Nachricht erhalten und deshalb den Brief vor Bestürzung fallen lassen. Der Tod steht somit für die Todesnachricht und/oder auch dafür, dass (ebenso) die Braut den Tod finden wird. In diesem Kontext modifiziert sich der Brautkranz auf ihrem Kopf zu einem Totenkranz, der die Braut sogleich zu einer Totenbraut macht. Die Szene wirkt wie eine Bühnenszene: im Zentrum steht die Braut vor dem Stuhl und dem Rosenbusch dahinter, zumal auf sie das gesamte "Bühnenlicht" fällt, während der personifizierte Tod im Schatten steht. Oben rechts die Signatur: "J. Wischniowsky.1916" in roter Handschrift und als Druckbuchstaben.