1951 - Die Schere öffnet sich


1951 Die Schere öffnet sich

In West- und Ostdeutschland nimmt die Kaliindustrie eine unterschiedliche Entwicklung. Die Thüringer Werke produzieren in den ersten Nachkriegsjahren unter sowjetischer Regie vor allem für Reparationen. Dabei wird oft zu Lasten der Anlagensubstanz gewirtschaftet und nicht immer ausreichend qualifiziertes Personal eingesetzt. Die Wintershall-Zentralwerkstatt in Heringen ist nicht mehr erreichbar, Lieferbeziehungen in den Westen sind abgerissen. In den hessischen Werken ändern sich die Besitzverhältnisse nicht. Zwar fordern auch die West-Alliierten anfänglich Wiedergutmachung. Aber sehr schnell erkennen sie, dass die Wirtschaft nur in Gang kommt, wenn gezielte Wiederaufbauhilfe geleistet wird. Nachdem der Wirtschaftsmotor angesprungen ist und der Markt genügend Absatz hergibt, kann bereits in den 1950er Jahren in großem Umfang investiert und modernisiert werden.